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Inhaltsverzeichnis
Prognosen für Digitale Kommunikation 2024
Was in Social Media, Marketing und Digitaler Kommunikation im Jahr 2024 im Fokus stehen wird
Einleitung
Ein Blick in die Glaskugel für 2024 - wie sich Social Media, Digital und Marketing entwickeln werden.
2024 wird ein schwieriges Jahr. In einer angestrengten Marktlage werden Marketing-Budgets hier und da gekürzt werden. Zudem erwarten uns in Europa, Taiwan, Indien und den USA bedeutende Wahlen. In Deutschland stehen in 3 ostdeutschen Ländern Wahlen an, in denen die rechtsextreme AfD mit starken Ergebnissen rechnen kann.
Im Digitalen wie Marketing werden wir weiter über jene Themen reden, die auch 2023 bereits bestimmt haben: X/Twitter und seinen neuen Wettbewerber Threads, TikTok und Meta, sowie A.I. und VR (Apples VR-Brille kommt auf den Markt). Vor allem aufgrund der Stärkung von A.I. wird sich im Journalismus und Wahlkampf Glaubwürdigkeit vor neuen Herausforderungen sehen 1))
Es wird für normale Nutzer immer schwerer zu verstehen, was echt ist, und was passiert. Das Internet war schon immer schwer zu durchschauen, doch individualisierte Inhalte-Empfehlungen wie TikToks „For You“-Seite, zunehmende Bezahlschranken im Online-Journalismus und nicht zuletzt das schwindende Interesse von Plattformen wie Meta und Twitter daran, echten Journalismus zu fördern, machen es schwierig die eigene Blase zu durchbrechen. Das Internet ist kein Ort einer gemeinsamen Erfahrung von Nutzern mehr, sondern eine Irrgarten, in dem jeder Einzelne seine eigene Erfahrung und Wahrheit findet, abhängig von seinen Ideologien und Surfgewohnheiten. 2) Dass nun zudem jede:r Text- und Bild-Inhalte erstellen kann, die von echten Informationen nur noch schwer zu unterscheiden sind, und so Falsch- und Desinformationen in jeder Art von Kampagne verbreiten kann, möglicherweise in Kombination mit Mikro-Targeting, ist eine gewaltige Herausforderung für Demokratien und Marken. 3)
Thesen
Social Media
- Eine Fragmentierung der Plattformen und Inhaltsangebote
Der Niedergang von X/Twitter führt dazu, dass sich Influencer/KOLs und Unternehmen neue Plattformen suchen. Zudem erleben wir seit Jahren unter Social Media-Nutzern einen Rückzug ins Private. Halb-offene Communities (Discord, reddit, Gruppen auf Facebook, …) und Messenger sind das eine. Dass es keinen „gemeinsamen Nenner“ bei der Findung eines „Twitter-Ersatz“ gibt und sich Nutzer nun auf verschiedenen Plattformen wie Mastodon, Threads, Bluesky und Co tummeln sind ein weiteres Anzeichen der Fragmentierung. Es gibt zunehmend weniger „die“ Plattform. Mit Kampagnen wird man sich - je nach Zielpublikum und zu vermittelnder Nachricht - wieder auf unterschiedliche Plattformen fokussieren. - Kommentare werden wichtiger
Der „unhinged Social Media Manager“ wird sich 2024 wieder etwas zurück nehmen, weil sich die Frage stellt, welchen Sinn es macht, wenn vor allem der „Admin“ statt der Marke selbst gefeiert wird. Jedoch bleibt Konversation wichtig, vor allem um in andere Filterblasen einzudringen, ohne direkt Geld für die nächste Kampagne in die Hände nehmen zu müssen. Engagement wird künftig vor allem in Kommentarspalten und Messengern stattfinden; als neue KPI dient wenig mehr der Like als das Kommentare und Shares. - Hashtags sind tot
Twitter erfand den Hashtag, mit X stirbt. Auf Facebook hat er nie gelebt, auf Linkedin ist er purer Spam, auf Mastodon nutzt er aufgrund der Dezentralität nicht und auf Bluesky und Threads führt man ihn erst gar nicht ein. Auf Instagram - sind die Zeiten, in denen er irgend etwas nützte schon lange rum, und wer meint #FYP auf TikTok hat irgend eine Relevanz, meint wahrscheinlich auch, dass Clubhouse noch einmal wieder kommt. - Der endgültig Absturz von X zur rechten Plattform
Der US-Wahlkampf wird X/Twitter endgültig in den Strudel aus Halbwahrheiten und neo-konservativen Fluten stürzen. Dass Elon Musk sich daran selbst aktiv beteiligen wird, führt zum endgültigen Rückzug von liberaleren Stimmen und Firmen. Für Firmen stellt sich bereits Anfang 2024 wie weit vereinbar die eigenen Diversitäts-Prinzipien mit der Plattform noch vereinbar sind; im Lauf des Jahres wird es nicht mehr tragbar. Auch liberalere Politiker werden sich von der Plattform zurück ziehen und andere Wege finden. - TikTok hat seinen Peak und setzt auf Longform-Content
- Social und Large Language Modelle ersetzen Suchmaschinen
- USA, Europa und Indien werden die Blickrichtungen
Influencer
- Paid UGC closes the gap between User Generated Content (UGC) and Influencer Generated
Content (IGC).
A.I.
- Neue Authenzität Es ist unvermeidlich: KI wird allgegenwärtig sein in Social Media. Wir müssen „Authentizität“ neu definieren. Es geht nicht mehr darum, wer (oder was) Inhalte erstellt; es geht um das Markenerlebnis, das Inhalte für Kunden schafft.
- Wir reden über Lösungen, nicht Anwendungen Die Konversationen werden sich von der Infrastrukturebene auf die Anwendungsebene verlagern. Der Großteil der Bevölkerung hat von KI-System gehört, sie bisher aber nicht genutzt (in den USA gerade einmal 18%). Wir werden eine Reihe von Anwendungen sehen, die spezifische Lösungen bieten und weniger über Technik reden; die Frage ist nicht mehr wie gut die Technik ist, sondern wie sie mein Leben besser macht.
Podcasts
- Sport und Nischenthemen
Die große Masse ist mit den Laberpodcasts der bekannteren Medien- und Influencer-Stars gesättigt. Für journalistische Formate und Nischenthemen jedoch ist nach wie vor Platz. Dabei ist vor allem die Frage, was Nutzer aus dem eigenen Podcast mitnehmen können am wichtigsten. Auch ist nicht zu unterschätzen, was ein Podcast an Community-Building betreiben kann, wenn man Elemente, Personen und Rubriken konstant zurück bringt. - Kurz und knackig
Vor allem Podcasts, die sich nicht an einem Influencer oder Star aufhängen gilt das Ziel: Kurz bleiben.
Marketing
- Daten endlich nutzen! Daten sammeln alle, nutzen tun sie nur wenige. Doch aufgrund der Fragmentierung von Plattformen sind Learnings immer wichtiger - man sollte sie allerdings ach anwenden.
Quellen
Backgrounder
- 8 Predictions for A.I. in 2024 (TechCrunch)